Die Helioldies auf der EM 2004 in Bitburg
(alle Bilder wurden von Ewald Glanzer und Uwe Jantzen festgehalten)

Wer jetzt einen Bericht über den Ablauf und das Ergebnis der EM 2004 in Bitburg erwartet, ist hier falsch. Diese Berichte gibt es auf anderen Seiten oder in der Zeitschrift ROTOR nachzulesen.

Wie hat alles angefangen:
Da Deutschland das Ursprungsland des Modellhubschraubers ist, wurde der "Vater des Modellhubschraubers" Ing. Dieter Schlüter von der Organisation als Ehrengast eingeladen. Dieter Schlüter sollte auch an der Eröffnungsfeier eine Ansprache halten.. Er hat uns aus diesem Grund um Unterstützung gebeten. Wir haben uns natürlich sofort bereit erklärt, mit ein paar Exponaten aus der Gründerzeit anzureisen und an der Eröffnungszeremonie eine Original-Schlüter-Cobra vorzufliegen. Wir - das sind Ewald Glanzer, der eine Anreise von 870 km aus Österreich nicht scheute, Uwe Jantzen aus Karlsruhe, und ich aus dem Schwabenland.

Ewald Glanzer bei der Vorführung seiner Cobra nach der Ansprache von Dieter Schlüter. Im Hintergrund sind die Mannschaften der einzelnen Nationen zu sehen.
Beim Starten des Modells ist uns noch der Motor abgesoffen, das erhöhte eigentlich die Spannung des hoch qualifizierten Publikums noch mehr, da Dieter Schlüter eindrucksvoll dazu moderierte. Kein Kreiselsystem, kein Autorotationsfreilauf, nicht einmal ein mechanischer Mischer im Modell und drehzahlgesteuert. Ausserdem ist im Sender kein einziger Mischer aktiviert.
Es klappte alles und Ewald bekam berechtigt grossen Beifall. Man merkte auch eine gewisse Achtung seitens der Hightech gewohnten Spitzenpiloten aus ganz Europa.
 

 

 

 

 

 

 


Da war die Freude natürlich gross. Von rechts: Ewald Glanzer, Dieter Schlüter und ich. Es gab wohl kein teilnehmendes Team, das sich nicht mit dem genialen Konstrukteur und der Cobra ablichten liess.
Alle Bilder sind übrigens auf der Seite von Ewald Glanzer www.helioldie.at gespeichert.
Dort sind auch mehrere hundert Bilder über den ganzen Wettbewerb und den einzelnen Mannschaften zu sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Unser Stand:
Jeden morgen bauten wir in der ganzen Woche unseren Ausstellungsstand auf und dieser war immer gut besucht. Unter der Woche fehlte es natürlich an den Zuschauern. An den beiden Wochenenden mussten wir einen regelrechten Schichtdienst einrichten, damit wir die vielen Fragen, die uns gestellt wurden, beantworten konnten. Einen mitgebrachten Mini-Boy aus meinem Überbestand nahm das norwegische Team mit nach Hause.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Der Bausatz:

Dieser Bausatz wurde 1971 von einem amerikanischen Geschäftsmann bei Dieter Schlüter bestellt und vom Käufer nie gebaut. Nachdem dieser Modellflieger verstarb, kam der Bausatz auf Umwegen zu einem Unternehmer zurück nach Deutschland. Auch er hatte keine Zeit, den Modellhubschrauber fertig zu stellen. Ebenfalls nach dessen Tod landete der Bausatz schließlich bei einem Modellflieger, der ihn bei ebay versteigert hat. Auf diese Weise landete er letztendlich bei mir.
Der Bausatz hatte auch nach dieser langen Zeit keinen Rostfleck und war tatsächlich unangetastet. Der Polyesterrumpf und die Baupläne waren ebenfalls 100 % in Ordnung.
Bis jetzt ist nur bekannt, dass das Hubschraubermuseum Bückeburg noch ein Bausatz-Exemplar aus dieser Serie hat, dieser wurde von Dieter Schlüter zur Verfügung gestellt.

Diesen Bausatz habe ich in eine Vitrine eingebaut und als Anschauungsobjekt mit auf die EM gebracht.
 

 

 

 



 

Dieter Schlüter hatte seinerseits seinen ersten Bausatz und andere Versuchsexemplare vom Hubschraubermuseum Bückeburg angefordert, die er diesem zur Verfügung gestellt hatte. Das Tellerrad in diesem Bausatz war noch mit einer Verschraubung auf der Achse befestigt um verschiedene Untersetzungen testen zu können.

 

Über diese Bausätze gab es auf unserem Stand natürlich viel zu diskutieren. Erfreulich für mich war die Tatsache, dass mein Bausatz unter den ersten 30 ausgelieferten Bausätzen in die USA gewesen sein müsste.

Hierfür haben sich auch unsere deutschen Teammitglieder Sven Rössner und Oliver Wessel interessiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Ölbadgetriebe ist Ölbadgetriebe - eben nicht!

Hier musste ich eine herbe Enttäuschung einstecken. Diese beiden von mir mitgebrachten Ölbadgetriebe wurden von irgendeinem Modellflieger in Alu abgegossen. Als Vorlage diente lediglich das GFK Gehäuse der Firma Schuco-Hegi.

Bekanntlich wurden die ersten 300 Bausätze von Dieter Schlüter mit Alugehäusen ausgeliefert.

Erst Schuco-Hegi fertigte dann ein Gehäuse aus Plastik an (Bild links unten). Dieter Schlüter hatte so ein Gehäuse dabei.

Die zweite Serie bei Hegi war dann aus der gleichen Form, aber schon in GFK gefertigt (Bild Mitte unten). Zufällig habe ich in meinem Fundus noch ein nagelneues Gehäuse dieser Bauart gefunden. Die Lagersitze waren noch nicht nach aussen geschlossen und die Befestigungslaschen brachen immer noch sehr leicht ab.

Erst die dritte und abschliessende Serie der Getriebeschalen war mit verstärkten Befestigungslaschen versehen. (Bild rechts unten).
Abschliessend möchte ich noch anmerken, dass ich an einem einfachen Alugehäuse tüftle, indem die Originalgetriebe-Teile des Cobra-Getriebes verwendet werden können. Die Original- Gehäuseschalen sind nur noch durch Zufall zu bekommen.

Das Heli-Symposium mit Ing. Dieter Schlüter

Spannend wurde von uns das Heli-Symposium am Freitag, den 4.9.2004 im Event-Zentrum der Sportschule Bitburg erwartet.

Dieter Schlüter vor seinen Versuchsobjekten beim Heli-Symposium während der EM 2004 in Bitburg. Diese Exponate hat er, wie eingangs erwähnt, dem Hubschraubermuseum in Bückeburg zur Verfügung gestellt und extra für diesen Informationsabend angefordert.

Eindrucksvoll und in perfektem Englisch erzählte Dieter Schlüter die Geschichte seiner Entwicklungen und Flugversuche,
unterstützt durch einen Videofilm, auf dem die Flugversuche festgehalten wurden.

Sein Vortrag wurde von uns begeistert aufgenommen. Jeder von uns hat begriffen, welches Durchhaltevermögen dieser Mann gehabt haben muss, um den steinigen Weg von den ersten Schwebeversuchen bis zur Firmengründung so erfolgreich durchzustehen.

 

 

 

 

 

Oben links der Eigenbaukreisel - ich verweise für die Funktionsbeschreibung auf die Seite http://www.dieterschlueter.de/gkreisel.htm . Rechts oben die Kupplungen. In der Mitte sieht man die anfangs verwendeten Lamellenkupplungen, die aber nicht lange Stand hielten. Die anderen Kupplungen sind ja bekannt. Sie werden heute noch in Form und Technik wie die ersten hier abgebildeten Kupplungen gefertigt und verwendet. Wir wollen nicht vergessen, dass der Erfinder dieser Kupplungen Dieter Schlüter war.

Die verwendeten Ölbadgetriebe:

Unten das Getriebe mit Alugehäuse für die erste Serie.

Links oben die zuletzt verwendeten Kunststoffgetriebe

Mitte oben das erste Getriebegehäuse in Plastik wie weiter oben beschrieben.

Rechts oben ein von KALT in Lizenz gefertigtes Getriebe ebenfalls aus Aluguss.

 

 

 

 

 

 

 

 

Links oben unverkennbar das Versuchsexemplar des später in Serie gefertigten Expert-Rotorkopfes. Rechts oben ebenfalls ein Versuchsrotorkopf mit Mischhebelsatz.

Schneckengetriebe aus dem Automobilbau. Da das Getriebe durch die Motordrehzahl sehr heiss wurde, baute der findige Entwickler ein Lüfterrad davor. Rechts vor dem Hauptgetriebe sieht man die Kupplungsglocke.

Das Nachfolgemodell hatte sogar eine separate Ölkühlung. Mit dieser Anordnung gelang Dieter Schlüter  der erste Weltrekord.

 

 

 

 

 


Für alle Interessierten möchte ich nochmals auf die Website von Dieter Schlüter verweisen. Hier gibt es noch mehr Informationen mit vielen Bildern über die  Entwicklung des Modellhubschraubers.   http://www.dieterschlueter.de/

Noch während des Symposiums führte Bernd Pöting seinen Intellicopter vor. Ein Hightechgerät mit vier Rotoren. Die Flugeigenschaften waren perfekt. Dieter Schlüter übernahm den Sender und steuerte den Intellicopter, als habe er im Leben nichts anderes getan. Gelernt ist halt gelernt.

Urgesteine der Modellhubschrauber-Szene

Positiv an so einer Veranstaltung ist auch, dass man wieder Persönlichkeiten kennen lernt, die von Anfang an mit dem Modellheli verbunden waren.

Hier mit der neuen Helioldie-Mütze:

Zweiter von links:
Dr. Georg Breiner (Österreich)

Rechts:
Horace Hagen (USA)

beide waren Mitglieder der Jury bei der EM und hatten ihre Freude daran, dass es Leute wie uns gibt, die sich mit den alten Helikoptermodellen befassen.

 

 

 

 

 

 

Links Albert Koch. Auch er hat unseren Stand besucht. Albert Koch experimentiert heute noch mit Rotorköpfen (Rigid) und stellt Rotorblätter her.

Zum System 80 entwickelte er einen Tuningrotorkopf siehe http://www.helioldie.de/rotorkoepfe.htm

 

 

 

 

 

 

Wir möchten uns nun zum Abschluss nochmal herzlich bei Dieter Schlüter bedanken. Er hat tagelang unsere bohrenden Fragen beantwortet und ist uns behilflich wo er kann.